Soshindo ist eine europäische Kampfkunst, entwickelt von einem Deutschen (Ralf Gumpfer), wobei sie sich durchaus an andere bekannte Kampfkünste anlehnt. Sie hat ihre Wurzeln im Karate, verwendet aber auch Elemente aus anderen Kampfkünsten (WingTsun, KravMaga, …)

Der Unterschied liegt darin, das Soshindo eine individuelle Kampfkunst ist. Sie ist immer abhängig von demjenigen, der sie ausübt und womit der oder diejenige sich am wohlsten fühlt und von wem sie unterrichtet wird.
Jeder Mensch ist unterschiedlich und hat unterschiedliche Vorrausetzungen sei es durch seinen Körperbau, seine Anatomie oder seine Koordinationsfähigkeit. All das sollte man bei der Ausübung einer Kampfkunst berücksichtigen. Natürlich gibt es ein paar Grundlagen, die jeder gleich oder zumindest sehr ähnlich macht. Ein Faustschlag ist immer noch ein Faustschlag und wird sich nicht allzusehr unterscheiden. Aber schon bei den Tritten kann es Unterschiede geben, je nach Anatomie (Hüftprobleme, andere Hüftstellung, Dehnung) die einige Tritte unmöglich machen oder die Ausführung mehr oder weniger stark verändern.

Die Gemeinsamkeit liegt in dem Ziel und in der dabei angestrebten Effizienz. Soshindo als Kampfkunst definiert sich also weniger über die einzelnen Techniken, sondern mehr über die angestrebte Effizienz und Effektivität, bei gleichzeitiger Schonung des eigenen Körpers. Hartes Vollkontakt-Karate als Beispiel ist letztlich schlecht für die Gelenke. Da beim Soshindo die Form nicht fest sondern fließend ist, kann ich die Techniken so abwandeln, dass ich sie trotz körperlicher Einschränkungen und Alter immer noch ausführen kann. Ich kann immer noch Soshindo betreiben.

Dazu muss ich aber erst die Form lernen. Als Anfänger brauche ich feste und möglichst genaue Vorgaben, wie ich eine Technik ausüben soll. Hier muss der Unterricht entsprechend an das Level des Schülers angepasst werden. Bei einem Anfänger muss ich wesentlich stringenter auf die richtige Ausführung der Techniken achten. Bei einem Fortgeschrittenen stelle ich vielleicht eher Fragen und muss auch wesentlich genauer Beobachten, wo der Energiefluss noch stockt oder hakt.

Alle Techniken sollten schlußendlich harmonisch wirken. Also einen Fluß der Bewegung darstellen. Abrupte Richtungsänderungen in harten Winkeln (180 Grad) sind im Normalfall nicht effektiv. Die Bewegungen sollte natürlich wirken, der Ausübende muss sich an verändernde Begebenheiten anpassen können. Ein Gegner wird nur sehr selten genau das tun, was wir möchten oder erwarten, also müssen wir in der Lage sein uns ihm anzupassen un dihn dadurch zu zwingen, so zu handeln, wie wir wollen. Weil es fast egal ist, wie er handelt, wir haben immer eine Antwort und können diese harmonisch in unserer Bewegung ausführen.

Von karsten

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